Mentalload, mentale Belastung in Beruf und Familie, Familienmanagement meistern

Mental Load – Was wir wirklich brauchen

Inhaltsverzeichnis

Wie du eigene Ressourcen schützt, um effektiv zu arbeiten

Jede Faser deines Körpers schreit… zuu viiieeel Mental Load: Bist du echt gefrustet, weil (fast) alle Themen rund ums Kind und das Familienmanagement bei dir landen? Wünschst du dir mehr Verantwortungs(fair-)teilung und vor allem Entlastung?

Vielleicht hast du schon das ein oder andere ausprobiert: Fachbücher und Ratgeber zu Mental Load gelesen, Mami-Stammtische besucht und all das.

Aber was, wenn es gar nicht an dir liegt, sondern an eurer Dynamik in der Familie und den Rahmenbedingungen, die bei euch zu Hause vorherrschen?

Einfach mal alles auf den Tisch holen und sichtbar machen – ohne Vorwürfe, Ankeifungen oder verletzende Kommentare, was wäre schön!

Es wird Zeit aus der Mental-Load-Falle auszusteigen & deinen Partner mit ins Boot zu holen.

Lies dir die folgenden 3 Fehler im Familienmanagement durch & schau was du stattdessen tun kannst, um endlich die einsame Familienmanagerin mit den nervigen Dauerabsprachen hinter dir zu lassen und den Weg fürs Team Eltern zu ebnen.

Was ist eigentlich Mental Load?

fragt mein Partner mich verdutzt.

Also….

Um das tägliche Familienleben oder auch miteinander, z.B. in der Firma zu organisieren, ist viel, viel, viel gedankliche (Vor-)Arbeit nötig, die sehr häufig von Frauen und Mitarbeiterinnen geleistet werden.

Mental Load auf Deutsch mentale Belastung fasst die Kopfarbeit zusammen, die erforderlich ist, um das alltägliche Zusammenleben im Beruf oder Zuhause zu managen.

In der Familie muss neben dem Haushalt der Alltag von allen Familienmitgliedern geplant, koordiniert und die Aufgaben an die entsprechenden UmsetzerInnen verteilt werden sowie das soziale Netz für z.B. den Kita-/Schulausfall aufgebaut und gepflegt werden.

Nicht zu vergessen die ganzen Besorgungs- und Bringdienste, die so in der Woche anfallen.  

  • Fahrten zum Schwimmen/Turnen/Musikunterricht/Sport/Kindergeburtstag etc.
  • Einkaufen in X Spezialläden

Im Beruflichen fallen ständig „kleine“ Aufgaben an, die so nicht in der Jobbeschreibung standen. Zum Beispiel…

  • Geschenke/Karten für alle Kollegen besorgen & nett herrichten
  • Kaffee oder wahlweise Milch nachfüllen – komisch immer, wenn ich komme, ist alles leer
  • Geschirr von allen anderen in den Geschirrspüler räumen
  • Weihnachtsfeier planen und Weihnachtsbaum in der Firma dekorieren
  • Meetingraum buchen & vorbereiten
  • Facility Manager/Hausmeister bei Problemen anrufen
  • Aufgaben von erkrankten Kollegen übernehmen

Unsichtbare Verantwortungsbereiche werden übersehen und wenig gewertschätzt

Es sind also die unsichtbaren Verantwortungsbereiche, die gern übersehen werden und dadurch wenig gewertschätzt und natürlich unbezahlt sind. Für die vielen Arbeiten in der Familie ist das besonders nervig und führt neben den erheblichen finanziellen Einbüßen der Frau (Rentenansprüchen, Altersversorge etc.) auch zu endlosen Diskussionen mit dem Partner.

Kommen wir daher zum beliebten Fehler Nummer 1:

Fehler 1: Den Versuch eine Routine für die vielen Aufgaben zu finden

Man oder häufiger gesagt Frau investierte viel Zeit, um neben ihrer Teilzeitarbeit z.B. eine gute Einkaufsroutine zu entwickeln, die sowohl alle Bedürfnisse der Familienmitglieder abdeckt, als auch das Budget nicht sprengt. Dafür recherchierte sie Geschäfte, sichtet Sonderangebote, meldet sich bei Lieferangeboten von Supermärkten an und vergleicht Kochbox-Anbieter für den Supergau – Frau krank.

Und dieses ganze vorausschauende Planen, alleinige Entscheidungen treffen und nach möglichen Lösungen für zukünftige Probleme suchen, kostet echt richtig Kraft und Energie. Alles Fähigkeiten und Kompetenzen, wofür in anderen Berufen, z.B. als Managerin, viel Geld gezahlt wird.

In den Mental-Load Klassiker „Raus aus der Mental Load-Falle“ schreibt die Autorin Patricia Cammarata so treffend – „Mental Load ist immer Erinnerungsarbeit plus Umsetzung inklusive Vor- und Nachbereitung.“ Und das zu den täglichen Aufgaben im Job obendrauf. Puh, das ist viel Arbeit in der Woche.

Viele gehen das Problem an, indem sie sich Checklisten erstellen und festen Ablaufplänen folgen, um sich dadurch die Vorarbeit und Erinnerungsarbeit zu erleichtern. An sich eine gute Strategie…

ABER, das Ganze ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Irgendwann kommt eine kleine Extra-Aufgabe dazu oder das Energielevel reicht halt nicht mehr für die XY-Liste, dann bricht das Kartenhaus zusammen.  

Das Kernproblem, das die Care-Arbeit sowie Planungs- und Organisationslast nur auf zwei Schultern liegt, also deinen, bleibt bestehen. Es wird lediglich am Problem rumoptimiert.

Daher kommt hier mein Geheimtipp:

Setzt euch gemeinsam mit dem Partner hin, analysiert die täglichen, wöchentlichen und aufs Jahr benommenen Aufgabenbereiche, die z.B. mit Geburtstagen, Ostern, Nikolaus oder Weihnachten einhergehen.

Schnürt daraus feste Aufgaben- und Verantwortungspakete und verteilt die gerecht untereinander auf. Das heißt, eine Person ist dann für ein komplexes Thema zuständig inklusive Vorbereitung und Nacharbeit.

Am Beispiel Nikolaus könnte das so aussehen:

  • clevere und vielleicht gesunde Ideen für den Stiefel-Inhalt überlegen und sich darüber austauschen
  • rechtzeitig ans Besorgen der Sachen denken und den Kauf umsetzen (vlt. mehrere Geschäfte)
  • Putzsachen zusammentragen und die Kinder zum lustigen Schuhputz-Event animieren
  • die Sachen abends in die Stiefel füllen…
  • Foto-Freuden beim Auspacken für die Verwandtschaft festhalten

Eine Hilfestellung, welche Bereiche und Aufgaben im Familienalltag anfallen, findet ihr hier bei equalcare.

Fehler 2: Ich erledige das eben schnell, ist sowieso einfacher.

Viele denken, dass sie diese eine kleine Aufgabe noch schnell erledigen können. Das geht nämlich im ersten Schritt viel einfacher als den Partner zu erklären, wie das funktioniert, abläuft oder was gebraucht wird. Das große Problem ist, dass auch eine vermeintlich kleine Aufgabe in der Umsetzung viel Mental Load tragen kann. Plötzlich wird aus dem fixen Einkaufen von Laternen-Bastelmaterial ein nicht endender Ladenmarathon, um alles zusammenzutragen, was in den anderen Läden ausverkauft ist. Schwups ist ein weiteres zeitfressendes Monster erschaffen.

Dazu kommt die Gefahr, dass aus dem einmaligen Einkaufen von Bastelmaterial ein fester Bestandteil des Aufgabenspektrums wird – der Verantwortungsbereich liegt nun bei dir. Herzlichen Glückwunsch – nicht!

Auf lange Sicht fährst du besser mit dem Ansatz dich zu fragen:

  • Ist die Aufgabe JETZT wichtig und dringend oder auch wann anders zu erledigen?
  • Hast du zum momentanen Zeitpunkt überhaupt die Kapazitäten frei, die Aufgabe sofort zu erledigen?
  • Kernfrage: An wen lässt sich diese Aufgabe abgeben? Auch langfristig…
  • Was für Informationen und Hilfestellung benötigt die Person dafür?
  • Was kann ich tun, damit ich die Aufgabe gut abgeben kann, ohne ständig die Umsetzung zu kontrollieren? Die anderen dürfen auch ihre Learnings und Umsetzungsschwierigkeiten haben. Lernmöglichkeiten für alle!

Fehler 3: Es soll ja auch alles schön sein und reibungslos laufen.

Jaja, so eine Spur Perfektionismus steckt da schon drin, oder?

Leider ist die Welt weit entfernt perfekt zu sein, sonst gäbe es auch nicht die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Anpassung.

  • Du brauchst nicht immer alles selber kochen, backen und zubereiten.
  • Du musst nicht jedes kleinste Detail im Vorwege durchdacht und mindestens zwei Alternativen parat haben.
  • Und du brauchst dir auch nicht vorzuwerfen: „Heute habe ich nichts geschafft oder geleistet“.

Wie wäre es stattdessen mit den folgenden Sätzen, falls sich das Perfektionsmonster mal wieder meldet:

  • Ich gönne mir heute ganz bewusst Ruhe und Erholung.
  • Ich erhole mich gerade von der stressigen Woche/Kinderbespaßung.
  • Ich habe heute meinen festen Erholungstag.

Wichtig ist dabei, sich darüber klar zu sein: Der Schlüssel, um aus einem stressigen Dauerzustand zu kommen, kann nicht darin liegt, z.B. als berufstätige Mutter mit vollem Tagespensum, einfach nur die Hälfte der Aufgaben zu erledigen. Es kommt darauf an, selbst zu entscheiden und zu bestimmen, wann ich etwas tue und wie. Ein hilfreicher Erlaubersatz wäre z.B. „Arbeit und Erholung gehören gleichermaßen zum Leben!“.  Jedes hat seine Zeit und ich bestimme selbst darüber, wann es wofür Zeit gibt.

Also verabschiede dich von Sätzen wie: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Als Career Mom kommst du ehe nicht an den Punkt, dass alle Arbeit einmal erledigt ist.

Oder auch sehr beliebt: „Nur 120 % ist gut genug“ Das heißt dann, dein ganzes Bemühen dreht sich nur um das perfekte Endergebnis. Es gibt dabei aber so einige Faktoren, die du gar nicht beeinflussen kannst. Auch nicht durch Gedanken wälzen oder Kopfstand machen. Du bist von der Perfektion fremdgesteuert und machst dein Entspannen unmöglich.    

80 % ist das neue 100

Gut tut an dieser Stelle auch, wenn du dein Mindset dauerhaft anpasst und dir nicht nur sagst, sondern auch fühlst:  80 Prozent ist das neue 100.

Denn wenn du alles perfekt erledigst, nur kluge (pädagogisch wertvolle) Sätze von dir gibst und alles wirklich alleine schaffst, ist da kein Platz mehr, um als Partner oder Freundin/Familie anzudocken.

Perfektionismus macht einsam

Kleiner Exkurs: Perfektion macht nämlich ganz schön einsam. Viele Studien belegen, dass z.B. Burnout-Patienten neben dem Stress am häufigsten darüber klagen, dass sie sich einsam fühlen.

Das gemeinsam an einem Strang ziehen und der soziale Austausch tragen zu unserem Wohlbefinden immens bei. Also 80 Prozent ist ab jetzt das neue 100. Bitte laut aussprechen und nachklingen lassen!

Wenn du üben willst, unperfekt zu sein, dann hol dir mein Freebie: Perfektio-nix-muss     

Schreibt man Perfektio-nix-muss wirklich so?!

Endlich mal wieder Zeit für eine neue Rechtschreibreform, oder was meinst du?

Oder schau dir mein Selbstcoaching zum Thema Perfektionismus an. Wir können gern auch im Kurzzeit-Einzelcoaching deinem perfekten Antreiber gesellschaftleisten und die Transformation einläuten.

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